Der Gallier Golorix lebte in der römischen Stadt Carpe Diem.

In den Tag hineinleben, tote Dichter lesen, zum Klang von Mandolinen nackt durch die Felder laufen, all dem konnte Golorix nichts abgewinnen.

"Ich liebe den Krieg, den metallischen Geruch der Schwerter und den Klang meines Schilds, wenn es einen Römer nach dem anderen betäubt", erzählte er jedem, der es hören wollte.

"Eure klugen Reden und eure Mandolinen werden euch viel nützen, wenn uns die Römer angreifen!", wütete er.

Um es kurz zu fassen: Golorix war nicht der Fröhlichste von allen und übte sich nur in der Kunst des Krieges, während seine Freunde es sich gutgehen ließen.

Eines Morgens fielen die Römer ein. Sie kamen geradewegs aus Rom. Eine ganze Legion mit Tausenden Soldaten strömte auf die Stadt Carpe Diem zu.

Golorix' Herz machte einen Satz. Er schnappte seine Waffen und machte sich bereit, seine Stadt tapfer zu verteidigen.

Auf die Römer aber machte er einen ganz anderen Eindruck. "Kommt gar nicht in Frage, uns schon wieder eine Schlacht zu liefern! Erholen wir uns doch lieber in dieser so gastfreundlichen Stadt", befahl der Imperator.

Die Römer legten die Waffen nieder und reisten niemals wieder ab.

Carpe Diem blieb Carpe Diem und Golorix begann, Mandoline zu spielen...